Martin Lennartz
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Author: ml

Matinee in Braunschweig – Genuss, Gespräche, Gelegenheiten

20. Mai 2018 by ml Leave a Comment

Schwere Kost für den Kopf erhalten wir ungefragt täglich. Nun ist Zeit für etwas ganz anderes: Eine Matinee für die Seele, die schönen Seiten des Lebens. Programm ist ein offener Raum für Genuss, Gespräche und Gelegenheiten am späten Sonntagmorgen. Dazu Kunst, Bilder, eine Kurzfilmpremiere und Musik. Und natürlich Sonnenschein, ein gutes Glas Wein, ein kleiner passender Imbiss.

Kunst und Musik, Essen und Wein sind Lehrmeister guten Geschmacks. Sie erziehen zu einer inneren Aufmerksamkeit, sie sind Befreier des Geistes, Erleuchter des Verstandes. Schließlich sind sie Symbol und Mittel sozialer Verbrüderung: Wo Kunst und Musik Räume erfüllen, wo Teller und Becher um kluge Gedanken kreisen, da entsteht eine Plattform für gute Gemeinschaft und Sympathie.

Wir haben bei unserer Matinee-Idee an etwas gedacht, das wir in der Kunst als Perfektion schätzen, im Job hingegen meiden: Improvisation. Könnten wir von den Künstlern für den Job was dazulernen? Daher unser Matinee-Motto:

„Improvisation – Genial in Kunst & Musik – Stümperhaft im Job?“

Ein kurzer Gedankenimpuls der Gastgeber ist kleiner Teil des Programms.
Maike Remane mit ihren farbenfrohen Bildern, Thomas Knüppel mit der Premiere seines neuen Kurzfilms „Helin“ sowie Mel Tracums-Hinke (Grooveyourteam) und die Barcoustics mit ihrer Musik werden künstlerisch begleiten. Hauptprogramm sind die Teilnehmer selbst, Eure Interaktionen. Einfach Zeit für Genuss, Gespräche und Gelegenheiten.

Die Matinee ist nicht kommerziell ausgerichtet. Wir legen die Kosten für Organisation & Catering vor Ort offen und bitten je nach Portmonee um einen kostendeckenden, großzügigen Beitrag. Eine kleine Anzahlung mit der Anmeldung hilft uns bei Organisation und Disposition. Evtl. entstehende Überschüsse spenden wir für einen wohltätigen Zweck (Kinderhospiz – Stützpunkt Löwenherz, Braunschweig).

 

Wann: Sonntag, 10. Juni 2018 ab 11.00 Uhr Einlass, Beginn: 11.30 Uhr, Ende 15.00 Uhr.

Wo: wirDesign – Sophienstr. 40, 38118 Braunschweig

 

Wir freuen und auf einen geschmackvollen und inspirierenden Tag.

Als einer der Einladenden freue ich mich, den ein oder anderen Leser meines Blog auf unserer Matinee begrüßen zu können.

Hier der Link zur Einladungsseite.

Hier der Link zur Anmeldung.

Herzliche Grüße

Martin

 

Posted in: Allgemein, Martin TV Tagged: Braunschweig, intrinsify.me, Martin Lennartz

Künstliche Intelligenz schlägt echte Dummheit

18. Mai 2018 by ml Leave a Comment

Wer bestimmt eigentlich in Zukunft, der Robby oder wir?

Werden die Robbys schlauer als wir? Müssen wir uns fürchten, von künstlicher Intelligenz beherrscht zu werden? Oder bleiben wir die Krone der Schöpfung, vorausgesetzt wir sind das jemals gewesen? Darüber möchten wir gerne disputieren, einen gepflegten Austausch von Meinungen und Sichtweisen anbieten.

Wir, das sind

  • intrinsify.de, der Think Tank und das Netzwerk für die neue Arbeitswelt und moderne Unternehmensführung mit mir (Martin Lennartz) als Gastgeber für das „Local Hochdeutsch“( www.intrinsify.de ) und dem
  • „Bunker“ in Braunschweig, der sich selbst als einen „Club ohne Türsteher“ bezeichnet. Dort sind zahlreiche Freiberufler, kleine Teams und Start-ups zu Hause, die sich in verschiedenen Mitgliedschaftsmodellen zusammengeschlossen und organisiert haben. Der Bunker ist ein kreativer Ort mit familiärer Atmosphäre. Ideen wollen umgesetzt werden, denn ohne das Business hinter der Idee wäre die Idylle schnell zu Ende.

Eingeladen sind alle, die Lust auf einen ordentlichen Disput haben. Zwei kurze 5-Minuten-Impulse werden uns hoffentlich kontrovers in das Thema einführen. Danach ist Raum für Fragen, Diskussion, Meinung, andere Meinungen in je nach Teilnehmerzahl einer oder mehreren Diskussionsrunden. Brotzeit ist ein offenes Format, keine zentralistische Besucherbeschallung.

Dazu gibt es eine kleine Brotzeit. Bei Speis und Trank debattiert es sich besser. Der Eintritt ist frei, wir bitten um einen freiwilligen Kostenbeitrag für Organisation, Essen und Trinken.

Wann & Wo: Donnerstag 31.5.2018 im ehemaligen Bunker, Methfesselstr. 2, 38106 Braunschweig (3. Stock, Bunker GmbH)

Zur Anmeldung bitte eine SMS an +49 176 50488740 mit dem Stichwort „Brotzeit“oder hier.

 

 

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Welche Wirklichkeit hättest Du denn gerne?

8. April 2018 by ml Leave a Comment

Maureen Fitzmahan: Dissonance, 2017

Kommunikation geschieht nicht in erster Linie über Sprache. Kommunikation ist nicht einmal ein Austausch, was wir fälschlicherweise oft glauben. Zwei Gehirne können nichts austauschen, jedes Gehirn kennt nur „Eigenproduktion“. Ein jeder begegnet immer nur seinen eigenen Gedanken. Alles andere sind Geräusche, mit denen wir allerdings um so mehr anfangen können, wenn vorher schon viel gesagt worden ist. Verstehen ist die Fähigkeit, aus Geräuschen etwas zu erzeugen, das Sinn macht. Bezugsgrößen wie Sprache, Haltung, Werte, Gefühle sind verlässliche Helfer beim Verstehen. Was wir nicht wirklich verstehen braucht neue Leitern, auf denen wir Verständigung über Uneinigkeit üben können. Wohlgemerkt: ohne dabei etwas auszutauschen! Deshalb reden wir so viel, verstehen uns aber nicht. Jedenfalls nicht wirklich.

Erschwerend kommt hinzu, dass Menschen verschieden sind; vor allem natürlich die anderen. Wir leben in verschiedenen Landes- und Unternehmenskulturen. Uns trennen Glaubensbekenntnisse, Generationsunterschiede, Ideologien, Vorurteile und Erfahrungen. Wir haben unterschiedliche Prioritäten und nehmen unterschiedliche Rollen im Leben ein als Mann oder Frau, junger oder Älterer, Eltern oder Heranwachsender, Mitarbeiter oder Chef-Chef usw. Jeder besetzt mehrere Rollen, viele davon auch noch in Personalunion zur gleichen Zeit. Die einen denken mehr, die anderen sind eher fühlend oder impulsiv handelnd, es gibt Extrovertierte und Introvertierte. Wir wollen mit unseresgleichen auf Augenhöhe reden, als ob wir gleich wären. Sind wir aber nicht.

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Komm rein …

26. Februar 2018 by ml Leave a Comment

….. und lass uns Geschichten erzählen.

Ich koch uns einen Café, gehört sich so für einen guten Gastgeber. Okay, ich mag selbst auch gerne einen, ist also nicht nur altruistisch. Am 14. April in der Schwanenburg in Hannover ist es dann so weit (Einzelheiten und Anmeldung hier):Unser nächstes Event, von intrinsify.me, dem Netzwerk für die Arbeitswelt von morgen und moderne Unternehmensführung. Ja, ich bin dabei, bin eines der Gesichter von Intrinsify, und Gastgeber dieser Veranstaltung.

Warum ich mich bei Intrinsify engagiere? Weil ich mein eigenes Gerede über Komplexität und den Umgang damit ernst nehme. Ich bewege mich ständig in unbekanntem und überraschendem Terrain. Komplexe Systeme bestehen aus den Interaktionen ihrer Teile. Willst Du mehr über das System und seine Teile verstehen, musst Du mit ihm interagieren. Genau das machen wir. Nicht, weil wir irgendwas besser wissen, das zu glauben wäre ideologisch und eine törichte Scheuklappe. Wir pflegen den Diskurs, wir suchen Dissens, um Grenzen zu entdecken, um den bestmöglichen Schritt zu ihrer Überwindung zu finden (ich nenn das „adjacent possible“, siehe hier).

Bei intrinsify finde ich viele Freunde, Kollegen, Mitsuchende und andere Interessierte, die wie ich ohne ideolgische Barrieren Austausch suchen, um besser zu werden, um Orientierung zu finden. Das hohe Niveau unserer Arbeit hilft im Land der unübersichtlichen Möglichkeiten einen gangbaren Weg zu finden, für sich neue Qualität und Wege zu entdecken. Intrinsify ist eine großartige Plattform, das Niveau, die Zusammenarbeit im Team und in der Öffentlichkeit ist anziehend. Das zu erleben, dazu lade ich gerne und überzeugt ein. Du bist willkommen, es mit uns zu probieren, siehe oben.

Der Grundmodus unserer Events ist offen, Hauptprogramm sind die Teilnehmer selbst. Ein Barcamp, eine Unkonferenz: Jeder bringt mit, was ihn bewegt, kann zuhören, interessante Menschen treffen, sich vernetzen oder selbst eine eigene Session anbieten. Wir sorgen für die Location und das nötige Drumherum. Dazu gehört dieses Mal ein Leitthema, ein interessanter Gast.

„Nur eins wird besser, die Moral wird schlechter“ war einer meiner bevorzugten Sprüche in bewegter Sturm-und-Drang-Zeit. Daraus kann man schließen, das Moral eben keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit hat. Jeder hat seine, die anderen auch. Moral hilft, zwischen gut und böse zu unterscheiden, Moral gibt Messlatte. Soweit ihre gute Seite. Zum Kotzen wird Moral allerdings, wenn wir die unsere zum Naturgesetz erklären und anderen als Maßstab vor die Nase halten. Dann wünscht man sie zum Teufel, aber natürlich nur die der anderen. Moral ist immer anders. Aber stets lästig.

Unser Gast und Keynote-Speaker auf dem Event ist Experte für Moral. Er beschäftigt sich berufsmäßig mit ihren Wegen und Abwegen. Er ist Strafverteidiger, hat in schwarzer Robe schon manch schweren Jungen (Mädchen bestimmt auch, damit es hier gendermäßig korrekt zugeht!) vor Gericht verteidigt und in Gesprächen mit seinen Kunden in zahlreiche Abgründe geschaut. Das hat ihn dazu gebracht, darüber nachzudenken: Wie kommt man eigentlich auf die schiefe Bahn? Ich verspreche: Dr. Erkan Altun hat einiges zu sagen, er ist ein interessanter Mensch und eine Persönlichkeit, für die sich ein offenes Ohr lohnt, mit der ein Diskurs echt was bringt.

Moral ist ein Thema für jeden von uns. Auch für die Wirtschaft, wir müssen gar nicht bis zu Korruption, Fälschung, Skrupellosigkeit denken. Doch wo fängt das an? Haben wir nicht alle unsere kleinen Sünden? Steckt etwa in jeden von uns eine dunkle Seite? Oder doch nur bei den anderen? Darüber werden wir Geschichten hören und erzählen.

Genug der Worte, also einfach kommen. Eine Einladung schlägt man nicht einfach so aus ………

Posted in: Allgemein, Martin TV Tagged: Adjacent Possible, happy working people, Intrinsify Event, intrinsify.me, konstruktiver Irritierer, Martin Lennartz, Moral

Wer hat Angst vorm schwarzen Mann ….

12. Februar 2018 by ml Leave a Comment

 

Ach was muss man oft von bösen Digitalisierungsängsten hören oder lesen. Immer wieder. Eigentlich ist doch dazu alles gesagt, dachte ich. Vor der Digitalisierung waren es die Roboter, davor der Computer, das Auto, die Dampfmaschine, …. und sicher wird sich irgendwann eine Höhlenzeichnung finden, in der ein Steinzeitmensch die Erfindung des Rades sorgenvoll bejammert. Technologieängste gibt es, seitdem es Menschen gibt (naja, so ungefähr wenigstens). Sie waren immer unbegründet. Technologie war nie wirklich das Problem. Wir sind es, die heute die Dynamik um uns herum sorgenvoll beklagen und Ängste schüren, statt zum „könnenden Probieren“ zu ermutigen. Mit dem „könnenden Probieren“ meine ich eine experimentelle Grundhaltung, allerdings nicht die eines Ahnungslosen, der mit der Stange im Nebel mal was rumprobiert; vielmehr die eines Könners, der mit theoretischem Fundament, Talent und viel Erfahrung sich was traut und schnell lernt. Das jedenfalls ist in komplexen Umfeldern die einzig erfolgversprechende Strategie, darüber habe ich an dieser Stelle bereits öfter geschrieben (siehe zum Beispiel hier, hier und hier. Gemerkt habe ich mir auch: „If the rate of change on the outside exceeds the rate of change on the inside the end comes near!“

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Über die Vermehrung und den Transfer von Wissen

3. Februar 2018 by ml Leave a Comment

Erika Diemer: Der Zauberlehrling

In seiner Ballade „Der Zauberlehrling“ beschreibt Goethe 1797 einen solchen, der in Abwesenheit seines Meisters mit Zaubersprüchen experimentiert. Ich kenne den Zauberspruch bis heute:

Walle! walle
Manche Strecke,
daß, zum Zwecke,
Wasser fließe
und mit reichem, vollem Schwalle
zu dem Bade sich ergieße.

Es passiert, was in einer Ballade passieren muss: Die Situation gerät außer Kontrolle, das bestellte Badewasser fließt und fließt, droht Heim und Hof zu überfluten. Natürlich rettet der Meister mit seinem Können im letzten Augenblick die Situation. Schon Kinder kennen aus dem Märchen „Der süße Brei“ die Folgen zügellosen Vermehrungswahns, die Story ist die nämliche. Ersetzen wir in Goethes Worten (siehe Zitat oben) das Wort „Wasser“ durch „Wissen“ sind wir beim gedanklichen Ursprung dieses Blogs: Ein von mir moderierter Dialog zwischen Wissenschaftlern und Unternehmern über ihr Zusammenwirken im gemeinsamen Anliegen, Wissen und Technologien von Hochschulen in die Wirtschaft zu transferieren.

Gute Idee, nichts dagegen zu sagen! Oder doch, so bei genauem Hinsehen und Nachdenken …..

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…. der Muff von 1000 Jahren.

13. Januar 2018 by ml Leave a Comment

Immer diese Erinnerungen. Dabei wollte ich nicht über Fußball oder Politik schreiben. Tu ich auch nicht wirklich, aber das muss jetzt sein. Cordt Schnibben hat bei Facebook einen Beitrag (hier) verfasst, der mehr Lektüre und Aufmerksamkeit verdient hat als seine 1600 likes. Anlass für seine brilliant und zornig geschriebene Replik ist der Beitrag von Alexander Dobrindt zur angeblich überfälligen konservativen Revolution, der bereits im heute-journal von Marietta Slomka (hier) auf sein substanzielles Nichts eingekocht wurde.

Woran erinnert mich das? Cordt Schnibben und ich waren bei der ZEIT, er Edelfeder, ich im Management. Wir kannten uns nicht wirklich, mal abgesehen von einer flüchtigen Begegnung. Ich hab so gut wie alle Artikel von ihm gelesen, er hat eine großartige Feder. Dann erinnere ich mich zeitgeistig an den Slogan „Unter den Talaren, der Muff von 1000 Jahren“ verknüpft mit dem Bild eines zum Rektor „geweihten“ Professors in seinem vollem Ornat, bei dem ich wenige Jahre später Finanzwissenschaft studieren durfte, vor dem Studenten ein Spruchband mit eben dieser Parole entrollten. Dann ist da noch dieser Artikel der FAZ über ein Konzert der Rolling Stones (siehe Abbildung, zitiert von Cordt Schnibben) von 1965. Geschrieben von Karl Korn, einst Feuilletonleiter der Nazi-Wochenzeitung „Das Reich“, später Mitbegründer und immerhin bis 1973 Herausgeber der FAZ. Sind das die Inhalte einer konservativen Revolution zurück zur Vor-68er-Zeit?

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Open Space – ganz schön riskant!

4. Dezember 2017 by ml Leave a Comment

„We can’t wait to use the facilities to devise and rehearse new work. We hope that the support from Snape Maltings will open our collaborative practice in new ways.” (Quelle: www.snapemaltings.co.uk )

 

Längst sind sie nicht mehr neu, die Open Space Konferenzen, Barcamps oder World Cafés. Längst haben sie Einzug gehalten in moderne Organisationsentwicklung und ersetzen häufig die klassische Chefsache durch Einbindung der in den Köpfen der Leute verteilten Erfahrungen. Die Grundidee ist einfach und entspringt der universellen Erfahrung, dass bei Meetings und Konferenzen mancher Teilnehmer den „Death by Power Point“ stirbt während sich die wirklich interessanten und inspirierenden Dialoge an der Cafébar ereignen, gute Ideen eher beim netzwerkenden Unterhalten als im Konferenzsessel entstehen. Moderne Führungswerkzeuge erzeugen Interaktion, sie stecken selbst voller Überraschungen. Sie fördern informelle Strukturen und schaffen damit Problemlösungskompetenz. Mit Überraschungen umgehen kann nur, wer selbst Überraschungen erzeugt.

Die Fragen, die bei erstmaligem Einsatz eines auf Interaktion basierenden Faciliation – Formats gestellt werden sind immer die gleichen: Was ist, wenn die Teilnehmer passiv bleiben und keine Themenvorschläge benannt werden? Was ist, wenn Totenstille im Saal herrscht und niemand sich etwas traut? Oder noch schlimmer: Jemand stellt eine kritische Frage, die wir lieber nicht beantworten mögen?  Ich habe inzwischen zahlreiche Erfahrungen mit vielen Variationen offener Konferenzformen sammeln können und einige meiner Kunden tatkräftig unterstützt mit derartigen Arbeitsformen vertraut zu werden. Immer haben im Nachgang alle Beteiligten (Chef inclusive) die tollen Ergebnisse und die breite Beteiligung hervorgehoben, die sich in offenen Räumen fast zwangsläufig ergeben. Vorauseilende Bedenken haben sich immer als unbegründet herausgestellt. Verstehen muss man sie allerdings, wenn man bisher nur die einschläfernden Rituale klassischer Meeting- und Konferenzformate kennt.

Wenn es trotzdem im Nachgang nach der ersten Euphorie Katerstimmung gibt hat das meist zwei Gründe:

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Schulungen & Seminare: Placebos gegen Symptome

6. Oktober 2017 by ml 1 Comment

Kandinsky oder nicht? Der Name eines bekannten Malers beeinflusst unsere Wahrnehmung und Bewertung eines Gemäldes. Dieses Bild ist echt: Kandinskys „Komposition VIII“ von 1923.

Bist Du Kandinsky-Kenner? Einer Gruppe von Testpersonen werden abstrakte Gemälde gezeigt. Ein Teil der Bilder stammt angeblich von dem berühmten Maler Wassily Kandinsky, der Rest soll von Laien gemalt worden sein. Die Probanden sollen bewerten, welche Bilder ihnen am besten gefallen. Natürlich schneiden die angeblichen Werke von Kandinsky deutlich besser ab. Nicht nur in der Medizin kennen wir den Placebo-Effekt: positive Veränderungen des subjektiven Befindens und objektiv messbarer körperlichen Funktionen, die der symbolischen Bedeutung einer Behandlung zugeschrieben werden. Inzwischen sind auch Nocebo-Effekte nachgewiesen: Testpersonen zeigen messbar negative Reaktionen auf erwartete Nebenwirkungen einer symbolischen Behandlung. Das Kandinsky-Experiment gehört zur Gruppe der Marketingplacebos: teuer ist hochwertiger als billig. Marketingplacebos beeinflussen unsere Erwartungen, unsere Sinneswahrnehmung und unser Verhalten.

Gut, dass das auf andere zutrifft, nicht uns! Trainer, Personaler, Seminaranbieter und anderes aufgeklärte Volk betrifft diese Erkenntnis gottlob nicht. Oder doch? Darüber musste ich nachdenken, als ich mal wieder gefragt wurde, ob ich nicht ein „Seminar“ zu „irgendwas“ anbieten könnte, was gerade als Problem identifiziert worden war und dringender Lösung bedurfte. Dahinter steckt ein uralter Reflex auf der Suche nach einer gestalterischen Rolle der Personalarbeit im unternehmerischen Geschäftsfeld: die Qualifizierung der Mitarbeiter, die Personalentwicklung oder ganz früher die sogenannte betriebliche Weiterbildung als Upgrade zur Personalaktenverwaltung. Bitte nicht missverstehen: Ich bin ein leidenschaftlicher Verfechter der Ansicht, dass Personaler eine wichtige Rolle im Unternehmen spielen können und sollen. Doch bitte nicht auf der Ebene patriarchalisch fürsorglicher Bearbeitung scheinbarer Defizite auf der Individualebene. Es gab sie, die Zeit der Wissensdefizite, wo klassische Schul- und Hochschulbildung nicht das vermittelte, was an Organisations-, Kommunikations- und Führungswissen gebraucht wurde. Fehlendes Wissen ist heute nicht mehr unser drängendes Problem. Eher schon die Umsetzung unseres Wissens. Doch auch diese Sichtweise bleibt an der Oberfläche, denn sie setzt voraus, dass überhaupt Probleme mit Wissen gelöst werden können.

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Schöne Neue Arbeit

6. September 2017 by ml 11 Comments

Blühende Landschaften? Da haben wir ganz andere Bilder im Kopf! Kannst Du Dir vorstellen, dass die Bergleute auf dem Bild ihre Lebensumgebung trotz harter Arbeit unter schwierigsten Bedingungen verbunden mit allgegenwärtiger Lebensgefahr wahrscheinlich als „kleines Paradies“ empfunden haben? Gelsenkirchen, wo Schornsteine den Himmel abstützen, Stadt der 1000 Feuer, die die Nacht erleuchten und der 1000 Freunde, die zusammen stehen, auf Kohle geboren: Ruhr York.

Bergleute, Zeche Hugo Revier 7, Gelsenkirchen 1913

Maloche prägte das bescheidene Leben, doch die Leute waren stolz und unbeugsam, solidarisch und in Bescheidenheit zufrieden. Ihre Arbeit gab ihnen Sinn, ohne sie lief nichts im sich industrialisierenden Deutschland. Das erfüllte sie mit Stolz und gab ihnen Selbstbewusstheit, obwohl der Rest der Welt sie in der Liga gesellschaftlicher Underdogs verortete. Arbeit prägt das Leben! Leben und Arbeiten waren sich kaum irgendwo so nah und allgegenwärtig wie im Pott des Industriezeitalters, wo die Menschen das Herz auf der Zunge tragen und ihre Seele auf Zehenspitzen daherkommt.

Doch hier geht es nicht um Gefühle oder Heimatstadt, darüber habe ich schon an anderer Stelle geschrieben (hier). Hier geht es um New Work, die schöne Neue Arbeit, von der wir alle träumen und die wir gerne hätten. Der Begriff stammt von dem Philosophen Frithjof Bergmann, er prägte ihn 2004 auf der Suche nach alternativen Arbeitsformen jenseits von Ausbeutung und Knechtschaft. Bergmann suchte die Hoffnung auf Selbstbestimmung, die Aussicht auf Verwirklichung eigener Talente und Träume für arbeitende Menschen (siehe auch hier). Seine hehren Gedanken und meine Gefühle rund um Arbeit und Heimat geraten allerdings in Wallung, wo New Work, Neue Arbeit zu einer diffusen Wolke aus einer romantisch hippen Start-up-Kultur in einer Designer-Garage zusammengerührt werden, hierarchiefrei, duzen, coffee latte con irgendwas for free, Tischkicker, Campus, Bürohund, krawattenfrei und einer Büroausstattung gemäß den letzten Bildern aus dem Google-Office. Was würden wohl Bergleute über sowas denken? Braucht es die beschriebenen Artefakte wirrer Gedankenwolken für zufriedene und selbstbestimmte Arbeit? Zufriedenheit first, ohne sie keine gute Arbeit oder schafft gute Arbeit erst die Voraussetzungen für alle Wünsche nach Selbstbestimmung? Ein gutes Gespräch über die Arbeitswelt von Morgen haben meinen Freund Thomas Knüppel und mich zu einer Reise an die Wurzeln und einer filmischen Betrachtung inspiriert.

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Quelle: Gapingvoidart

Der "konstruktive Irritierer" ist mein Markenzeichen. Ich finde diese Zeichnung des Karikaturisten Hugh großartig. Sie passt einfach zu mir, zu meiner Arbeitsweise, zu meinem Rollenverständnis als Coach und Berater.

Irritationen dienen der Anregung. Sie helfen, Überraschungen zur Normalität werden zu lassen. Wir Menschen und unsere Organisationen brauchen die Wiederherstellung dieser Unsicherheit in einer Welt, in der unser industriell geprägtes Ordnungsdenken auf eine zunehmend komplexe und unberechenbare Wirklichkeit trifft.

So paradox es klingt: Irritation fördert Innovation! Sie hilft, innere Starrheit zu überwinden und fördert die Anpassungsfähigkeit an veränderte Umfeldbedingungen.

"Konstruktive Irritierer" sind Evolutionsbeschleuniger.

Siehe "Irritation oder Sturz ins eigene Heldenbild"

         

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Die Pottakademie ist das Bauhaus für kreative Unternehmensgestalter. Eine gemeinsame Erfindung von meinem Freund und Kollegen Ferdi Grah und mir.

Wir sind erfahrene Meister für Veränderungen in Organisationen. Wir sind selbstständige Berater, haben unsere beruflichen Erfahrungen im leitenden Management zu sammeln begonnen. Wir kennen  Idee und Organisation klassischen Managements. Heute sind wir Pioniere neuen Denkens und haben in vielen sehr unterschiedlichen Projekten, Teams und Unternehmen bei der Gestaltung neuer Formen der Arbeit unterstützt. Jeder von uns ist in dieser Richtung beratend tätig, wir sind gute Freunde, die Pottakademie ist unser gemeinsames Label, um wirkungsvoller oder in größeren Projekten zu arbeiten. Die Pottakademie bietet außer Beratung und Begleitung bei Veränderungen Vorträge, Denk- und Werkstätten an, wir organisieren Veranstaltungen, Barcamps u.a. mit interessanten Partnern.

Pottakadmie und Bauhaus stehen für Vorausdenken, die Verbindung bedeutsamer Ideen und Denkweisen zu einem Gesamtwerk. Handwerkliches Können trifft auf gestalterische Ziele. Meisterstücke von Meisterhand. Unser Maßstab für  Gelingen ist Nützlichkeit. Jeder von uns und wir gemeinsam unterstützen und begleiten Unternehmensgestalter auf vielfältige Weise, das System ihrer Organisation inspirierend zukunftsfest zu gestalten.

Mehr hier oder direkt über mich.

 

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