Aufwachgeschichten

Paul K. Alfred Schroeter (1866-1946): Geschichtenerzähler; Radierung, 1914

 

Kindern erzählt man Geschichten zum Einschlafen, Erwachsenen damit sie aufwachen. Geschichten und Metaphern sind klüger als deren Verfasser. Die Wirkung einer Geschichte entsteht zwischen den Ohren des Zuhörers, sie wird dadurch einzigartig und erlangt sehr persönliche Bedeutung. Ihre Wirkung hält an, selbst wenn die Worte des Erzählers längst verklungen sind.

Stimmige Geschichten und Metaphern – stimmig erzählt – können Erstaunliches bewirken. Sie wenden sich an unseren Verstand und gleichzeitig an unseren Bauch. Das ermöglicht ein ganzheitliches, emotionales und bildhaftes Erfassen. Wir leben in Geschichten, als Individuen und als Teil eines gesellschaftlich kulturellen oder persönlichen Kollektivs. Wir erschaffen uns permanent selbst über unsere eigene Lebensgeschichte, eng verwoben mit Märchen, Mythen, Archetypen, Bildern und Symbolen. Wir lernen, indem wir bekannte Muster auf neue Situationen übertragen, sei es bewusst oder intuitiv. Dabei sind Geschichten ein wunderbares und unterhaltsames Werkzeug. „Es kommt nicht darauf an, diese Welt zu verstehen, sondern sich in ihr zurecht zu finden.“ (Albert Einstein)

Im Verlag „managerSeminare“ ist soeben das Buch „Erzählbar II“ erschienen, zu dem auch ich zwei meiner Lieblingsgeschichten beigetragen habe. Ich liebe Geschichten, höre selbst gerne anderen beim Erzählen zu, ich liebe es selbst zu erzählen. Geschichten sind fester Bestandteil meiner Arbeit in Coachings, Workshops, Vorträgen oder anderen Veranstaltungsformaten.

In der Presseerklärung des Verlages heißt es zu dem Buch:

„Das Leben ist wie eine Reise im Zug: Man steigt oft ein und aus, es gibt Unfälle, bei manchen Aufenthalten Überraschungen. (…) Es erstaunt uns, dass manche der Passagiere, die wir am liebsten haben, sich in einen anderen Waggon setzten oder den Zug verlassen. Das große Mysterium der Reise ist, dass wir nicht wissen, wann wir endgültig aussteigen werden und genauso wenig, wann uns unsere Mitreisenden verlassen.“ Das sind Momente aus der metaphorischen Geschichte „Der Zug des Lebens“ – eine erzählerische Unterstützung, um Veränderung zu akzeptieren und achtsam zu sein. Geschichten, die erzählt oder gelesen werden, sind keine Aneinanderreihung von Worten und Sätzen, sondern etwas, das im Kopf des Lesers oder Zuhörers ein inneres Bild erzeugt. Hirnforscher Gerald Hüther beschreibt dazu, wie dieses innere Bild das Entscheidende zum Ausdruck bringt und Hörern bewusst machen kann, worum es wirklich geht.

Im Nachfolgeband des Branchen-Bestsellers „Erzählbar“ erzählen erfolgreiche Trainer, Berater und Coachs wirksame Geschichten aus ihrer Berufspraxis. Darüber hinaus erläutern sie, in welchem Kontext sie dies tun und womit sie ihrer Geschichte eine besonderen Wirkung verleihen. Bei „Der Zug des Lebens“ kann dies eine Modelleisenbahn als Verstärker sein, bei anderen ein tanzender Kreisel, eine Spielkarte, ein Schal. Die Autorinnen und Autoren weisen auf Einsatzmöglichkeiten, Besonderheiten und wirksame Reflexionsfragen hin.

Nähere Informationen zum Buch und eine Leseprobe: http://www.managerseminare.de/tb/tb-11709

Geschichten helfen beim Orientieren. Sie können das Komplizierte im Leben einfach werden lassen. Aufmerksame Zuhörer suchen automatisch nach Bezügen der Geschichte zum eigenen Leben und Erleben. Dies zugleich mit dem Verstand denkend und mit den Gefühlen intuitiv erfassend.

Wer sein Geschichtenrepertoire erweitern, sich selbst oder andere mit einer schönen Geschichten erfreuen will, der mag in dem Buch mal nachschauen. Ihr findet dort reichlich Stoff für Gedanken und Phantasien.

Der guten Ordnung halber erwähne ich hier, dass ich für meine in dem Buch veröffentlichten Geschichten kein Honorar erhalten habe und an den Erlösen des Buches in keiner Weise beteiligt bin. Daher ist dies keine eigennützige Werbung, außer für Geschichten im Allgemeinen.

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