Arbeitest Du bei der Arbeit?

 

Interessante Frage: Wohin gehst Du, wenn Du eine wirklich wichtige Arbeit zu erledigen hast? Jason Fried hat viele Jahre lang vielen Menschen diese Frage gestellt. Seine Erkenntnis: wir gehen überall hin, in den Garten, ins Café, aufs Sofa, in die Küche, in den Wald, in eine Buchhandlung zum Beispiel, an andere gewöhnliche oder ungewöhnliche Orte, aber kaum jemand geht ins Büro.

„I got nothing done today. I was at work. I sat at my desk. I used my expensive computer. I used the software they told me to use. I went to these meetings I was asked to go to. I did these conference calls. I did all this stuff. But I didn’t actually do anything. I just did tasks. I didn’t actually get meaningful work done.“

Da geben wir viel Geld aus für teure Büros und Ausstattung, aber zum Arbeiten fliehen wir aus dieser arbeitsfeindlichen Umgebung. Paradox, oder?

Der Arbeitstag ist zerhackt in kleine Einheiten. Aber um wirklich wichtige Aufgaben zu erledigen braucht man Ruhe, Muße für freie Gedanken. Genau die haben wir in den meisten Büros nicht. Wir verbieten Facebook und Twitter am Arbeitsplatz, aber die wirklichen Störer begleiten uns ununterbrochen: Manager und Meetings. Über Facebook und Twitter, Mails und Messenger kann ich frei entscheiden, das sind selbstgesteuerte Unterbrechungen. Manager und Meetings sind fremdbestimmt. Deshalb ist ihre Wirkung durchschlagender.

„The real problems are what I like to call the M&Ms, the Managers and the Meetings. Those are the real problems in the modern office today. And this is why things don’t get done at work, it’s because of the M&Ms. Now what’s interesting is, if you listen to all the places that people talk about doing work, like at home, in the car, on a plane, late at night, or early in the morning, you don’t find managers and meetings. You find a lot of other distractions, but not managers and meetings. So these are the things that you don’t find elsewhere, but you do find at the office. And managers are basically people whose job it is to interrupt people. That’s pretty much what managers are for. They’re for interrupting people. They don’t really do the work, so they make sure everyone else is doing work, which is an interruption. We have lots of managers in the world now, and a lot of people in the world, and a lot of interruptions by these managers. They have to check in: „Hey, how’s it going? Show me what’s up.“ This sort of thing. They keep interrupting you at the wrong time, while you’re actually trying to do something they’re paying you to do, they tend to interrupt you. That’s kind of bad.“

Jason Fried vergleicht Arbeitsphasen mit dem Schlaf. Wir durchlaufen bestimmte Phasen. Wer nicht vernünftig einschläft, wird niemals in die Entspannungsphase des Tiefschlafes kommen. Wer sich nicht in ein Problem hineindenkt, wird einer guten Lösung nur schwer nahekommen. Diese Phasen können wir nicht überspringen, wir müssen sie durchlaufen, um an die wirklich bedeutsamen Stellen durchzukommen. Aus anderen Zusammenhängen ist hinlänglich bekannt: Multitasking ist Unsinn, Unterbrechungen sind für „kreative Geistesarbeiter“ der Produktivitätskiller Nr. 1. 20 Minuten braucht man, um sich nach einer Unterbrechung wieder in sein Thema hineinzudenken. Mindestens!

Jason Frieds Empfehlungen liegen nahe: Den Casual Friday hatten wir schon, wie wäre es mit dem „schweigenden Donnerstag“? Einfach mal Stille im Büro. Oder streicht doch einfach mal das nächste Meeting. Streichen, nicht verschieben. Es gibt bestimmt noch reichlich weitere Ideen dazu, die Spielregeln der Büroarbeit zu ändern. Denn darum geht es: nicht Bashing von Managern sondern Veränderung der Regeln der Zusammenarbeit, um wirkliche und nachhaltige Verbesserungen zu ermöglichen.

Interessanter Beitrag, lohnt sich zu sehen und zu hören. Da können wir bestimmt das ein oder andere lernen oder noch besser: mal was probieren.

 

 

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